Wer war Peter „Tordenskiold“ Wessel
Die Lage Gleidingens an der Nahtstelle zwischen dem Hoheitsgebiet der Hildesheimer Bischöfe und den Welfen in Hannover führte zu einer Begebenheit, die noch heute im Ort Nachwirkungen zeigt. Im Jahr 1720 hielt sich der dänische Seeheld Vizeadmiral Peter Wessel, genannt Tordenskiold, am kurfürstlichen Hof in Hannover auf, nachdem er zuvor erbitterte Kämpfe mit schwedischen Einheiten zu bestehen gehabt hatte. Hier in Hannover traf er mit dem schwedischen Obristen Jacob Axel Steal von Holstein zusammen. Beim Kartenspiel gerieten die beiden in Streit, wobei es auch zu Beleidigungen und Tätlichkeiten kam. Nach dem Ehrenkodex der damaligen Zeit konnte nur ein Duell die ausgetauschten Beschimpfungen aus der Welt schaffen. Weil im Kurfürstentum Hannover Zweikämpfe mit Waffen verboten waren, wurde das nächstgelegene Dorf jenseits der hannoverschen Grenze, also Gleidingen, zum Austragungsort des Duells bestimmt. In der Sehlwiese trafen die beiden Kontrahenten am 12. November 1720 aufeinander. Bereits nach kurzem Kampf wurde Tordenskiold von der Klinge seines Gegners so schwer getroffen, dass er wenige Minuten später in den Armen seines Kammerdieners starb.
[Aus der Broschüre ‚1000 Jahre Gleidingen‘ – Arbeitskreis 1983]